Verhalten beim Bogenschießen – Training am Boden

  • Mit gespanntem Bogen und/oder eingelegtem Pfeil dürfen sich die Schützen nur auf einer zuvor festgelegten gleichen Höhe aufhalten. Es muss eine imaginäre Schusslinie gefunden werden, die niemand während des Schießens übertreten darf.
  • Der Bogen gibt seine Energie an den Pfeil ab. Bei einem Schuss ohne Pfeil (Leerschuss) geht die gesamte Energie in die Struktur des Bogens. Dieser kann beschädigt werden, die Enden der Wurfarme schlagen zurück und können Verletzungen des Schützen oder umstehender Personen verursachen. Leer- bzw. Trockenschüsse sind nicht erwünscht.
  • Das Zuggewicht des Bogens muss der Konstitution und Kondition des Schützen entsprechen. Hier ist gegenfalls Rücksprache mit dem Trainer zu halten. Nach längerer Trainingspause sollte ein geringeres Zuggewicht gewählt werden.
  • Vor dem Schießen ist unbedingt zu prüfen, ob der Bogen und dessen Sehnenöhrchen richtig eingespannt sind und ob die genutzten Pfeile Fehler in ihrer Struktur (Risse, Splitter) aufweisen. Fehlerhafte Pfeile können Verletzungen hervorrufen und somit müssen sie vor dem Schießen entsorgt oder repariert werden. Außerdem sind die Pfeile daraufhin zu überprüfen, ob Nocken und Spitzen vorhanden und intakt sind.
  • Auf die richtige Länge des Pfeils ist zu achten, denn ein zu kurzer Pfeil kann beim Ausziehen von der Bogenhand (Pfeilauflage) rutschen. Löst der Schütze in diesem Moment, ist ein Schuss in die Hand möglich.
  • Der Pfeil darf nur an der zuvor festgelegten Schusslinie eingelegt werden. Wird diese Linie vor dem Abschuss verlassen, muss der Pfeil wieder aus dem Bogen genommen werden.
  • Das Schussfeld muss komplett frei sein. Sofern sich Personen dort aufhalten, ist das Schießen sofort einzustellen.
  • Beim Abstellen des Bogens ist darauf zu achten, dass keine Stolperfallen entstehen und der Bogen nicht beschädigt wird.
  • Nach dem Schießen muss sich jeder Schütze versichern, dass auch andere anwesende Schützen das Schießen eingestellt bzw. alle Pfeile abgeschossen haben. Danach holen alle Schützen ihre Pfeile gleichzeitig.Dazu tritt der Schütze neben der Scheibe wobei er eine Hand gegen die Scheibe drückt und die anderen Hand den Pfeil zieht. Dabei ist darauf zu achten, dass hinter dem Schützen stehende Personen nicht verletzt werden (häufigste Verletzungsgefahr beim Bogenschießen).

Verhalten beim Bogenreiten – Training auf und mit dem Pferd

  • Das Pferd ist vor dem Bogenschießen vom Pferd an die vorherrschenden Geräusche wie das Klappern der Pfeile, das Schnellen der Sehne und ggf. applaudierende Zuschauer zu gewöhnen. Neben den Geräuschen muss das Pferd auch an die Berührungen der Ausrüstung (Pfeil, Bogen, Köcher, etc.) gewöhnt werden. Je nach Charakter des Pferdes sind hier immer wieder Auffrischungen und Wiederholungen notwendig.
  • Fremde Pferde können das Verhalten des eigenen Pferdes beeinflussen. Die Gruppen der Starter werden daraufhin mit Bedacht zusammengestellt und nur Pferde, die sich untereinander akzeptieren zusammen einer Gruppe zugeteilt.
  • Der Reiter muss fähig sein, sein Pferd freihändig auf der Wettkampfbahn zu reiten. Er muss auf unvorbereitete Zwischenfälle reagieren können um dann das Pferd schnellstmöglich zu stoppen und Schaden an Personen und Gegenständen zu vermeiden.
  • Bei Leihpferden ist darauf zu achten, dass sie entsprechend dem Können des Reiters vergeben werden. Schnelle Pferde sind nichts für Anfänger.
  • Das Pferd sollte durch reiterliche Hilfen wie Schenkeleinwirkung oder Stimme in der Geschwindigkeit geregelt werden können. Dies ist eine hohe Anforderung und kann nur durch entsprechendes Reit- und Pferdetraining erreicht werden.
  • Die Ausrüstung des Pferdes (Sättel, Steigbügel, Zaumzeug, etc.) muss vor dem Start geprüft werden, um Materialermüdungen erkennen zu können.
  • Erst wenn die Bahn durch akustischen und/oder visuelles Zeichen freigegeben ist, darf der Reiter sein Pferd angaloppieren und den Bogen mit Pfeil Richtung Ziel spannen und schießen.
  • Beim Rückwärtsschießen vom Pferd ist das Pferd an die zu drehende Hüfte und Oberkörper des Reiters zu gewöhnen. Schüsse nach hinten können bei unkontrolliertem Abschuss gefährliche Flugbahnen einschlagen. Es ist besonders darauf zu achten den Rückwärtsschuss sauber und kontrolliert abzuschießen. Missachtung wird mit Disqualifikation bestraft.
  • Vor dem Start sind die Zügel so zu fixieren, dass sie nicht seitlich herunterrutschen oder über den Pferdekopf fliegen können.
  • Der Reiter muss über seine Beinhaltung immer die Kontrolle behalten und Sporen dürfen nur genutzt werden, wenn sichergestellt ist, dass sie durch die Drehbewegungen des Reiters beim Schießen das Pferd nicht stören oder verletzen können.